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GESCHICHTE EINER WELTMARKE
In prekären Verhältnissen im Frankfurter Umland beginnt im 18. Jahrhundert die Traditionsgeschichte einer heute globalen, echten Purpose-Brand: BIRKENSTOCK. Es ist nicht die Geburtsstunde eines Unternehmens oder einer Marke, sondern die der Schuhmacher-Dynastie Birkenstock. Das Erbe dieser Familie ist die Basis des heutigen Unternehmens. Der Erfindergeist und die Schaffenskraft ihrer Mitglieder kreierten die Produkte im 20. Jahrhundert, die bis heute tragen.
Über die letzten 125 Jahre hinaus – also über die Hälfte der Traditionsgeschichte – ist dabei geprägt von der Idee, ein fußgesundes Schuhwerk zu schaffen. Dabei ließen sich die Erfinder, die ihrer Zeit meist voraus waren und stets auf viel Widerstand stießen, nie entmutigen. Durchhaltekraft, Resilienz, auch Starrsinn waren nötig, bis sich die Bedeutung des gesunden Fußes für das gesamte Wohlbefinden des Menschen breit in der Gesellschaft verankerte. Der in dieser Idee liegende Zweck, fußgesunde Produkte herzustellen, treibt das Unternehmen und seine Beschäftigten bis heute an. Im Folgenden findet eine historische Reise zu den wesentlichen Epochen der Traditionsgeschichte statt, in der die entscheidenden Momente erzählt werden.

Entstehung einer Schuhmacher-Dynastie
1774 - 1895
Über hundert Jahre ist die Familie Birkenstock im Schuhmacherhandwerk verwurzelt im ländlichen Raum. Sie lebt in einem Dorf mitten in Deutschland. Es sind nicht einfach nur die Brüder der ersten Schuhmachergeneration in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, sondern deren Kinder, Enkel und Cousins. Frauen der Familie Birkenstock heiraten in andere Schuhmacherfamilien ein. So entsteht eine Dynastie aus Schuhmachern, die sich auf eine urkundliche Erwähnung von Johannes Birkenstock im Jahr 1774 zurückführen lässt.
- 1774
- 1849
Von der Schuhmacherwerkstatt zum Manufakturbetrieb
1896 – 1945
Konrad Birkenstock verlässt die ländliche Gegend und öffnet in Frankfurt am Main eine Schuhmacherei. Er tritt außerdem deutlich aus dem Schatten der Vergangenheit seiner Familie und erfindet mit Begeisterung, Akribie und Elan das „Gesundheits-Schuhwerk“. Es ist die Kombination des von ihm 1897 erfundenen vollplastischen Leisten und der 1902 entwickelten flexiblen Einlage.
Für die Produktion der flexiblen Einlagen verlagert Konrad Birkenstock seine Werkstatt nach Friedberg, wo er 1925 einen Manufakturbetrieb in einer kleinen Fabrik einrichtet. Es ist das Jahr, in welchem er für die flexiblen Einlagen das Markenzeichen „Fußbett“ offiziell anmeldet.
Carl Birkenstock, Konrads ältester Sohn, greift die Ideen seines Vaters zur Fußgesundheit auf und versucht 1936 einen von ihm entwickelten „Ideal-Schuh“ zu patentieren. Die wesentlichen Firmen der Familie Birkenstock – die Konrad Birkenstock GmbH, Friedberg, und die Gebr. Birkenstock GmbH, Steinhude, bleiben während der Zeit des Nationalsozialismus Kleinbetriebe. In die Verbrechen der Nationalsozialisten sind sie nicht verstrickt, fertigen auch keine Rüstungsgüter und beschäftigen keine Zwangsarbeiter oder Zwangsarbeiterinnen. Die Fertigung der Einlagen kann bis 1943 trotz mangelnder Rohstoffe mit Ersatzstoffen fortgeführt werden.

- 1896
- 1897
- 1902
- 1912
- 1914 - 1918
- 1925
- 1933 - 1945
- 1936

Beginn der industriellen Zeitrechnung bei BIRKENSTOCK
1946 – 1963
Wirtschaftlichen Erfolg hat die Carl Birkenstock Orthopädie GmbH in der jungen Bundesrepublik vor allem mit dem Verkauf der Einlage „Blaues Fußbett“. Dies erlaubt Carl Birkenstock bis Anfang der 1960er Jahre zu versuchen, den Ideal-Schuh industriell zu fertigen. Schließlich stellt er dieses Vorhaben endgültig ein und widmet sich seinen fußorthopädischen Studien.
Carl Birkenstocks Sohn Karl tritt 1954 in das Unternehmen ein. Karl ist ebenso erfindungsreich und schöpferisch kreativ wie seine Vorfahren. Er schafft die Original BIRKENSTOCK-Fußbett Sandale, mit deren Prototyp er 1962 die Massenherstellung ermöglicht. Karl Birkenstock erfindet das, was heute als „Fußbett“ bekannt ist, nämlich eine Brandsohle mit Fersenvertiefung und Zehengreifern, die bis heute nahezu unverändert das Herzstück jeder Sandale von BIRKENSTOCK ist.
- 1954
- 1963

Aufstieg zur Weltmarke
1963 bis heute
Der Erfolg der Original BIRKENSTOCK-Fußbett Sandalen kommt langsam, aber stetig. Wichtig für den Aufstieg der Sandale sind auch die Geschäftspartner, die BIRKENSTOCK mit ins Ausland nehmen – darunter Menschen, die schlicht von dem Produkt überzeugt sind, und Händler, die früher die BIRKENSTOCK Einlagen und nun auch die Sandale vertreiben.
Die Sandalen werden zunächst häufig im orthopädisch-medizinischen Kontext getragen und fassen in professionellem Umfeld Fuß, wie der Gastronomie, dann werden sie von den Subkulturen der Welt entdeckt. Nach und nach durchdringen sie von diesen Seiten kommend die Gesellschaft.
Schon 1983 entdeckt die Modewelt BIRKENSTOCK für sich. Modeschöpfer suchen Authentizität und finden sie in den Sandalen der Traditionsmarke. Die Mode-Welt und Celebrities prägen seitdem ebenfalls die Wahrnehmung der Marke.
Das Jahr 2013 ist die Geburtsstunde der BIRKENSTOCK Group. Das Traditionsunternehmen vollzieht unter der Leitung von Oliver Reichert erfolgreich den Wandel vom losen Verbund aus 38 Einzelunternehmen zu einer Unternehmensgruppe mit drei Geschäftsbereichen. Im Mai 2021 übernimmt L Catterton, eine führende internationale Beteiligungsgesellschaft mit Fokus auf Konsumgüter, gemeinsam mit der Familien-Holding Financière Agache von Bernard Arnault, dem CEO von LVMH, die Mehrheit an BIRKENSTOCK.
Im Jahr 2024 feierte die BIRKENSTOCK Gruppe 250 Jahre Schuhmachertradition.
- 1963
- 1966
- 1972
- 1980 - 1992
- 1983
- 1990 - 1999
- 1990
- 2013
- 2019
- 2021
- 2022
- 2023

250 Jahre Tradition als Schuhmacher – ein Forschungsprojekt
Zukunft braucht Herkunft. 250 Jahre Traditionsgeschichte sind ein gewichtiges Moment. Die damit verbundenen unterschiedlichen historischen Kontexte, gepaart mit einer Vielzahl spannender Perspektiven und Fragestellungen, bewegen die BIRKENSTOCK Group 2018 dazu, die Gesellschaft für Unternehmensgeschichte (GUG) zu beauftragen, ein Forschungskonzept auszuarbeiten und umzusetzen. Fünf Jahre lang forschen 15 Historiker und Historikerinnen zur Unternehmensgeschichte und bringen neue Fakten, spannende Zusammenhänge und neue Erkenntnisse zu Tage.
Neben der klassischen Unternehmensgeschichte wird ein besonderer Blick auf die kulturellen Interaktionen der Marke in seinen Kernmärkten geworfen. Darüber hinaus werden Sonderthemen zu Geschlechteridentitäten, zur Publikation „Fußorthopädie“ von Carl Birkenstock und zu „Birkenstock im Film“ untersucht. Die Familie Birkenstock verbindet über viele Generationen ein aufklärender Gedanke, auch dies wird in dem Konzept berücksichtigt.
Die Forschungsergebnisse können Sie im Buch von Dr. Andrea Schneider-Braunberger nachlesen: „BIRKENSTOCK: Geschichte einer Weltmarke“, erschienen am 24. März 2024 bei DVA (ISBN: 978-3-421-07028-9).
Das THE BOOK OF BIRKENSTOCK wurde 2024 veröffentlicht, um das 250. Jubiläum von BIRKENSTOCK im Schuhmacherhandwerk zu feiern. Dieses 688-seitige visuelle Meisterwerk, das in Zusammenarbeit mit dem Göttinger Steidl Verlag und gestaltet von Bureau Borsche entstanden ist, beleuchtet die sagenhafte Geschichte und den kulturellen Einfluss der Marke. Mit seltenen Archivmaterialien, ikonischen Kampagnen, globalen Editorials und Fan-Schnappschüssen wird das Vermächtnis von BIRKENSTOCK in Handwerkskunst und Innovation eindrucksvoll präsentiert.
Ergänzend zum Buch hat BIRKENSTOCK eine bahnbrechende digitale Marken-Enzyklopädie ins Leben gerufen – ein innovatives und mobilfreundliches digitales Archiv-Erlebnis. Diese Microsite spiegelt das THE BOOK OF BIRKENSTOCK wider und überträgt dessen Inhalte in die digitale Sphäre, um sie einer noch breiteren Fangemeinde zugänglich zu machen.
Die Birkenstock-Story - Zeitzeugen
Die Geschichte von BIRKENSTOCK ist reich an entscheidenden Ereignissen, unvorhersehbaren Wendungen – und außergewöhnlichen Protagonisten. Sechs Zeitzeugen erzählen einen ganz persönlichen Ausschnitt aus Birkenstock Geschichte.

Corporate Heritage bei BIRKENSTOCK – das Unternehmensarchiv
Vor dem Start des Forschungsprojekts 2018 beginnt BIRKENSTOCK im Jahr 2016 das hauseigene Unternehmensarchiv professionell aufzubauen. Der kleine, aber wertvolle Bestand wird archivwürdig bearbeitet, katalogisiert und überwiegend digitalisiert. Die Akten werden durch eine Sammlung von historischen Schuhen ergänzt. Das Archiv bewahrt die historischen Schätze des Unternehmens sowie das Erbe der Familie Birkenstock.
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