Linz am Rhein, Rheinland-Pfalz / Görlitz, Sachsen, 30. August 2022 – Fast ein Jahrzehnt lang leitete Hilmar Knoll erfolgreich die Geschicke der größten BIRKENSTOCK Produktionsstätte, in der zu Spitzenzeiten knapp 100.000 Schuhe am Tag produziert werden. Heute übergab der gebürtige Nordhesse die Leitung des Werks offiziell an seinen Nachfolger Richard Cesar. Auf den neuen Geschäftsführer wartet eine große Aufgabe: Er wird sich im Rahmen einer über vier Jahre angelegten Investitionsoffensive mit einem Gesamtvolumen von 59 Millionen Euro um das nächste Kapitel in der Wachstumsgeschichte des Werkes kümmern.
Als Hilmar Knoll an einem Morgen im Jahr 2013 den Telefonhörer abnahm, sollte er nicht ahnen, dass das der Moment war, der die prägendste Phase seiner ohnehin beindruckenden Karriere einleiten sollte. Ein Headhunter am anderen Ende der Leitung erzählte Knoll von dem Interesse von Birkenstock: Das Traditionsunternehmen, das schon damals in Deutschland produzierte, war auf Knoll aufmerksam geworden, weil der passionierte Marathonläufer vor kurzem mit dem Aufbau einer europäischen Laufschuhproduktion für einen der großen Sportartikelhersteller für Aufsehen in der Branche gesorgt hatte.
Zwei Fans von „Made in Germany“ finden zusammen
Zu einer Zeit, in der die meisten deutschen Schuhhersteller ihre Produktion mehr oder weniger nach Osteuropa oder Asien verlagert hatten, fanden mit Birkenstock und Hilmar Knoll zwei Partner zusammen, die fest an die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Standorte glaubten. Und in den kommenden Jahren sollte Knoll, der das Geschäft nach dem Abitur mit einer Ausbildung zum Schuhtechniker von der Pike auf gelernt hatte, in seiner Rolle als Geschäftsführer des Görlitzer BIRKENSTOCK-Werkes viele Impulse setzen. Mit Weitsicht, Kompromisslosigkeit und dem festen Glauben daran, dass mit einer innovativen Kombination aus Handarbeit und Automatisierung auch in Deutschland erfolgreich Schuhe hergestellt werden können, hat Knoll produktionstechnische Standards gesetzt und einen Beitrag dazu geleistet, dass BIRKENSTOCK heute eine der erfolgreichsten Footwear-Brands der Welt ist, die nach wie vor so gut wie ausschließlich an deutschen Standorten produziert und der größte Arbeitgeber der deutschen Schuhindustrie ist.
„Ich möchte mich für die Unterstützung und das Vertrauen aus der Unternehmensführung, von Seiten meines Teams und aus der Belegschaft ausdrücklich bedanken. In all den Jahren habe ich viele Erfahrungen gemacht, die Eindruck bei mir hinterlassen haben. Am meisten wird mir die unerschöpfliche Bereitschaft der Werks-Mitarbeiter, sich immer weiterzuentwickeln und jeden Tag zu lernen in Erinnerung bleiben. Als wir vor 8 Jahren angefangen haben, war die Produktionsstätte Görlitz nicht viel mehr als eine verlängerte Werkbank, wo einfache Produkte hergestellt wurden. Heute bin ich stolz zu sehen, dass mit den Kollaborationen mit Luxus-Häusern wie Dior, Rick Owens oder Jil Sander sehr komplexe, hochwertige Produkte hier in Görlitz hergestellt werden,“ sagt Hilmar Knoll.
Auch BIRKENSTOCK CTOO Mark Jensen verabschiedet Hilmar Knoll mit Worten der Anerkennung: „Es war mir eine Ehre mit Hilmar Knoll zusammen zu arbeiten und ich bedanke mich im Namen von BIRKENSTOCK für seine außergewöhnliche Leistung. Hilmar hat das BIRKENSTOCK Werk Görlitz in den letzten acht Jahren mit unermüdlichem Einsatz, seinem kooperativen Führungsstil und einer unerschütterlichen Begeisterung für „Made in Germany“ durch gute und auch durch herausfordernde Zeiten geführt. Ein Bespiel dafür ist, wie wir unter seiner Leitung die Produktion in Görlitz nach der durch Corona bedingten Drosselung um 50 % innerhalb von Rekord-Zeit wieder auf Vor-Pandemie Niveau gebracht haben. Ich wünsche Hilmar Knoll einen erfüllten Ruhestand.“
Nachfolger Richard Cesar übernimmt bestelltes Haus
Hilmar Knoll übergibt die Geschäftsleitung an Richard Cesar. Der neue Leiter des Görlitzer Werkes verfügt über mehr als 20 Jahre Berufserfahrung, von denen er die Hälfte bei ECCO in verschiedensten Management-Positionen verbrachte. Zuletzt war er für den Produktion am Standort des dänischen Schuhherstellers in der Slowakei zuständig und war außerdem Mitglied des Vorstands. Nach einer kurzen Einführungs- und Onboarding-Phase hat Hilmar Knoll das Ruder nun offiziell an seinen Nachfolger abgeben.
„Ich übernehme von Hilmar Knoll ein bestelltes Haus. Was er in den letzten acht Jahren am Standort Görlitz erreicht hat, beindruckt mich. Ich freue mich, in den kommenden Jahren auf diesem hohen Niveau aufzubauen und das BIRKENSTOCK-Werk Görlitz noch weiter voranzubringen. Unser Ziel ist es, mit einer Produktionsstätte auf Weltklasseniveau die Wachstumspläne des Unternehmens zu unterstützen und die globale Nachfrage nach hochwertigen, in Deutschland produzierten Schuhen zu bedienen,“ sagt Richard Cesar, Geschäftsführer BIRKENSTOCK Görlitz.
Richard Cesar übernimmt Görlitz in einer Phase des anhaltenden starken Wachstums: In den kommenden vier Jahren werden Investitionen von 59 Millionen Euro in den Standort in der Oberlausitz fließen. Ziel ist es, die Produktionskapazitäten weiter zu erhöhen, um die steigende globale Nachfrage nach BIRKENSTOCK Produkten noch besser bedienen zu können. Zu seinen Aufgaben zählt unter anderem der Umbau der aktuellen EVA- und PU- Produktionslinien (die mit Fertigstellung des neuen BIRKENSTOCK Werkes in Pasewalk, Mecklenburg-Vorpommern, in das dortige Kompetenz-Zentrum verlegt werden) auf Produktionslinien für Fußbett- und Kork-Latex Sandalen. So ist unter anderem geplant, acht zusätzliche Produktionslinien für Fußbett-Sandalen sowie drei neue Sohlen-Produktionslinien zu implementieren. Außerdem wird Richard Cesars Team zahlreiche Projekte im Bereich der Gebäude-Infrastruktur angehen. All das wird eine signifikante Erhöhung der Produktionszahlen ermöglichen: Allein im Bereich der Fußbett-Produktion im Görlitzer Werk wird eine Steigerung der täglichen Produktion von heute 80.000 auf 120.000 Paar erwartet.