BIRKENSTOCK weist die jüngsten Darstellungen zurück, wonach die Geschäftsleitung des Unternehmens die Gründung eines Betriebsrates im Werk Bernstadt behindert habe. Der MDR hatte die BIRKENSTOCK-Pressestelle mit entsprechenden Behauptungen konfrontiert. In dem daraufhin am 3. April 2018 auf den Online-Seiten des MDR veröffentlichten Beitrag wurde zwar nicht mehr explizit eine Behinderung der Betriebsratsgründung behauptet. Dennoch wird durch die Art der Darstellung der Eindruck erweckt, die Geschäftsführung habe bei den Vorbereitungen zur Gründung eines Betriebsrates „gegen die Beschäftigten“ agiert und die Initiatoren daran gehindert, sich auf dem Werksgelände frei von Repressalien zur Frage der Einrichtung eines Betriebsrates zu beraten. Diese Darstellung ist falsch. Ganz im Gegenteil hat die aktuelle Geschäftsleitung den Prozess der Betriebsratsgründung im Werk Bernstadt, wie auch an den übrigen Standorten, positiv begleitet. Betriebliche Mitbestimmung ist seit Übernahme der Geschäftsleitung durch die beiden CEOs der BIRKENSTOCK Group – Oliver Reichert und Markus Bensberg – Anfang 2013 gerade aufgrund der Versäumnisse, die es in diesem Bereich in der Zeit davor unstreitig gegeben hat, gelebte Praxis. Führungsverhalten, das dieser Unternehmenspolitik widerspricht, wird seither nicht toleriert.
Sean Harris, der als CTO die Verantwortung für den Produktionsbereich von Deutschlands größtem Schuhhersteller trägt, erklärt zu den Vorwürfen: „Die Vorwürfe sind aus der Luft gegriffen. Die Geschäftsleitung hat zu keinem Zeitpunkt die seit zwei Jahren laufenden Vorbereitungen für die Gründung eines Betriebsrates im Werk Bernstadt behindert. Im Gegenteil, wir haben diesen Prozess positiv begleitet. Wie absurd die Vorwürfe sind, zeigt die Tatsache, dass wir die Zahl der Einzelgesellschaften, die unter dem Dach der BIRKENSTOCK Group gebündelt sind, durch Verschmelzungen etc. von 38 im Jahr 2013 auf nunmehr acht operativ tätige Gesellschaften reduziert haben. Wollte BIRKENSTOCK die Gründung von Betriebsräten behindern, hätte die Geschäftsführung genau den umgekehrten Weg einschlagen und kleine Einheiten schaffen bzw. beibehalten müssen, bei denen eine betriebliche Mitbestimmung schwerer umzusetzen ist. Genau das ist aber nicht geschehen.“
Jochen Gutzy, Pressesprecher der BIRKENSTOCK Group, ergänzt: „Der Beitrag lässt die gebotene journalistische Sorgfalt und Neutralität vermissen. Die Redaktion hat insbesondere Vorwürfe Dritter übernommen, ohne diese auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen. Dabei wiegt besonders schwer, dass es sich um einen strafrechtlich relevanten Sachverhalt handelt, worauf ich die Redakteurin ausdrücklich hinwies. Denn wer in Deutschland die Bildung eines Betriebsrats oder dessen Arbeit behindert, macht sich strafbar. Das Angebot, Betriebsratsmitglieder an anderen BIRKENSTOCK Standorten nach ihren Erfahrungen zu befragen, wurde hingegen offensichtlich nicht genutzt. Auch dies ist für mich ein Hinweis darauf, dass der Redaktion möglicherweise gar nicht an einer objektiven Berichterstattung gelegen war. Um dem durch den MDR-Betrag entstandenen falschen Bild entgegenzutreten, sehen wir uns gezwungen, die kompletten Antworten auf die Fragen des MDR sowie die diesbezügliche Korrespondenz zwischen Redaktion und unserer Pressestelle öffentlich zu machen.“
Die komplette Meldung inklusive der Korrespondenz zwischen Redaktion und unserer Pressestelle können Sie hier herunterladen.