Die Beschäftigten des Görlitzer BIRKENSTOCK Werks haben erstmals in der Geschichte des Standorts einen Betriebsrat gewählt. Zur Wahl standen 42 Kandidaten, die sich in vier Listen organisiert hatten. Vorbehaltlich der Zustimmung der gewählten Kandidaten spiegelt die Zusammensetzung des 15-köpfigen Gremiums mit einer ausgewogenen Mischung aus deutschen und polnischen sowie weiblichen und männlichen Arbeitnehmern die Beschäftigtenstruktur des Werks wider. Die Wahlbeteiligung war mit 70,8 % erwartungsgemäß sehr hoch. Im nächsten Schritt tritt das Gremium zu seiner ersten, konstituierenden Sitzung zusammen – auf der Tagesordnung steht dann u.a. die Wahl des bzw. der Vorsitzenden aus dem Kreis der Betriebsratsmitglieder.
Werksleiter Hilmar Knoll zieht eine positive Bilanz der Wahl: „Die Vorbereitungen für die Wahl verliefen vollkommen unaufgeregt und reibungslos in einem guten Miteinander von Wahlvorstand und Werksleitung. Ich bin zuversichtlich, dass wir nun auch nach der Wahl schnell zu einer konstruktiven Zusammenarbeit finden. Ich danke allen Kolleginnen und Kollegen, die sich zur Wahl gestellt und ihre Stimme abgegeben haben.“ Knoll weiter: Besonders beeindruckt hat mich der leidenschaftliche geführte, aber dabei stets sachliche, faire und disziplinierte Wahlkampf der Kandidaten. Ich bin froh, dass die Betriebsratswahl bei uns im Werk einen so positiven Verlauf genommen hat und danke den CEOs der BIRKENSTOCK Group – Oliver Reichert und Markus Bensberg – für ihre Rückendeckung. Es war im Rückblick goldrichtig, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter selbst auf demokratischem Weg über die Zusammensetzung des Wahlvorstands entschieden haben und nicht die Gerichte.“
Zum Hintergrund: Im vergangenen Jahr war die vorgelagerte Wahl des Wahlvorstands in den ersten beiden Anläufen gescheitert, weil keine ausreichende Zahl an Kandidaten die erforderliche Stimmenzahl erhielt. Daraufhin hatte die IG Metall im Oktober 2018 beantragt, das fünfköpfige Wahlgremium im Wege eines Beschlussverfahrens ohne weitere Abstimmung der Beschäftigten gerichtlich einsetzen zu lassen. Erst auf Initiative der BIRKENSTOCK Geschäftsleitung hatten sich die beiden Wahlinitiativen, die zur Wahl eines Betriebsrates aufriefen, auf einen dritten Wahlgang verständigt, dessen positiver Ausgang den Weg für die eigentliche Betriebsratswahl freimachte.
„Heute ist ein guter Tag für die betriebliche Mitbestimmung bei Birkenstock“, sagt BIRKENSTOCK-Pressesprecher Jochen Gutzy. „Mit der Wahl eines Betriebsrats und der damit verbundenen Stärkung der Arbeitnehmerrechte kehrt auch im Görlitzer BIRKENSTOCK Werk ein weiteres Stück Normalität ein. Die gelebte betriebliche Arbeitnehmermitbestimmung ist eine wichtige Säule für den nachhaltigen Erfolg von Birkenstock.“ In den Werken St. Katharinen, Uerzell, Vettelschoß und Bernstadt sind Betriebsräte schon seit längerem Teil der betrieblichen Realität von Deutschlands größtem Schuhhersteller.